Weinanbau

Unsere Arbeit ist von der Idee getragen, den Menschen und die Umwelt zu schützen. Und unser Wein ist ein Teil dieser Idee. Denn er vermittelt dem Konsumenten jene Orte und jene Kultur, die für mich eine große Bedeutung haben.

Unsere Weintrauben werden alle in Ranzo angebaut, im Gebiet von Bonfigliara, etwa 390 Meter über dem Meeresspiegel. Dieses Gebiet zeichnet sich durch einen roten, tonhaltigen Boden aus, der reich an brüchigen Steinen ist: u mattà.

Der richtige Abstand zum Meer einerseits, den Bergen andererseits, die südlichen Hanglagen, die unterschiedlichen Winde – warme, feuchte Meeresluft am Tag, kalte und trockene in der Nacht – schaffen hier für den Weinanbau ideale Bedingungen. Sie ermöglichen es den Trauben, Aroma und Struktur zu entwickeln. Es sind typische Weine aus dem Vorgebirge, verhalten, ländlich, mit stark mediterranen Akzenten.

Die Weinherstellung findet im alten Familienkeller statt. Es ist derselbe Keller, in dem ich viel von meinem Vater und Großvater gelernt habe.

Ich verwende weder Herbizide noch Pestizide. Geerntet wir noch mit der Hand und in mehreren Schritten. Ich verwende keine Hefen und verzichte auf den Einsatz von teuren Maschinen. Kein Wein wird gefiltert, und alle haben einen Sulfitgehalt, der den in der ökologischen Landwirtschaft zugelassenen Grenzwert unterschreitet.

Unser Ziel ist es, dazu beizutragen, dass die Reben kräftige und gehaltvolle Trauben entwickeln und den Prozess der Transformation des Mostes zu Wein behutsam und auf natürliche Weise zu begleiten. Dabei bleiben die lokale landwirtschaftliche Tradition und der Verbraucher im Blick. Wir streben nach dem “Einfachen”, in der Hoffnung, das „Terroir“ vollends zur Geltung zu bringen.

Ich glaube an die Wissenschaft, an die Entwicklung, welche die Landwirtschaft der menschlichen Intelligenz verdankt, an den Pragmatismus handwerklichen Vorgehens, der von der Beobachtung ausgeht, der auf Protokolle verzichtet und zu jeder Jahreszeit neue Arbeitsstrategien im Weinberg und im Keller entwickelt, um eine Steigerung der Biodiversität und Qualität zu erreichen. Hinter der scheinbaren Einfachheit verbergen sich nämlich vielschichtige, tiefere Ideen: Liebe zur Handarbeit, ständige Innovationsbereitschaft, Verzicht auf gestanzte Verfahren, Vertrauen auf die Offenheit des Kindes, das von den Erwachsenen lernt, der bewusste Entschluss, sich nicht den Anforderungen des DOC oder anderer Kennzeichnungen zu unterwerfen.
Ich selbst schneide die Reben im Februar (Guyot), im März werden die Reben von mir sorgfältig gebunden. Dann kümmere ich mich um den Pflanzenschutz. Nach Maßgabe des Vegetationszustandes und den Witterungsbedingungen wähle ich unterschiedlich wirkende, möglichst umweltschonende Mittel aus, die abwechselnd zum Einsatz kommen.

Die Weinberge werden das ganze Jahr über bearbeitet, mit einem „inerbimento“, einer Grasbegrünung, die die Fruchtbarkeit steigert.
Auf Düngung wird verzichtet. Ab Juni wird das Grün regelmäßige und sanft beschnitten.
Neben den üblichen einheimischen Rebsorten wird, auf etwas mehr als einem Hektar, vor allem Pigato kultiviert.

Die Weinerzeugung ist ein in sich stimmiger Kompromiss zwischen Tradition einerseits und modernen Techniken andererseits.
Gekennzeichnet ist er durch eine langsame, sorgfältige Lese in mehreren Durchgängen. So werden ausschließlich die besten Trauben geerntet, um sie im Keller optimal zu verarbeiten.

Die Gärung erfolgt sodann auf natürliche Weise. Beim Weißwein bleibt die Schale nur kurz in der Flüssigkeit, beim Rotwein ist die Mazeration intensiver. Mit einer einfachen Einrichtung wird die Temperatur geregelt. Eine ständige Batonnage und die Einhaltung strenger Sauberkeitsregeln sorgen dafür, das sich der Wein optimal entwickelt.